Vniuersis presentia visuris Iurati & tota parrochia in Heddelake, salutem in Domino. Cum compositio inter ciuitatem Hamburgensem ex /2/ parte vna quondam & nostram terram ex altera facta sit & vtrobique priuilegiis stabilita, et hec compositio sit a quibusdam nostris hominibus viola/3/ta, tandem de prudentum virorum consilio, gardiani videlicet & fratris Heinrici & confratrum suorum, ordinis minorum in Hamburgo, cum con/4/sulibus & vniuersitate Hamburgensium concordauimus in hunc modum. Quod si ciues Hamburgenses, Lubicenses vel hospites de quacunque parte ma/5/ris, Albie, Eydere vel terre, necessitatis causa vel motu proprio ad terram nostram peruenerint, in nauibus, rebus & corporibus a nobis firmus /6/ sint defensi. Et nos eandem graciam & pacem in ciuitate Hamburgensi habebimus versa vice. Si quis autem huius ordinationis & con/7/cordie violator extiterit de quacunque parentela & actor ob hoc querimoniam mouerit, sibi parrochia, in qua reus re/8/sidens est, ad restitutionem bonorum suorum et ad iustitiam subveniet. Et reus si profugus fuerit, in terram nostram de cetero /9/ non redibit & de bonis suis post se dimissis actori per omnia satisfiet. Si vero aliqua parrochia ad resistendum vio/10/latori insufficiens fuerit, illam tenebimur manu valida vnanimiter adiuuare. Quod si hoc neglexerimus, probabitur hec pax /11/ per nos & concordia violata. Preterea omnes causas antiqui priuilegii inter ciuitatem Hamburgensem & nos collati ex utraque parte /12/ inuiolabiliter debemus in perpetuum obseruare. Vt autem hec omnia robur perpetue firmitatis obtineant, presentem pa/13/ginam sigilli nostri munimine duximus roborandam. Actum et datum Meldorpe, anno Domini MCCLXXXI. /14/ nonas Maii.
Allen, welche die gegenwärtige Urkunde sehen werden, entbieten Geschworene und das ganze Kirchspiel in Eddelak ihren Gruß im Herrn.
Da ein Vertrag einstmals zwischen der Stadt Hamburg einerseits und unserem Lande andererseits geschlossen und von beiden Seiten durch Sonderrechte bekräftigt worden ist, dieser Vertrag aber von einigen unserer Leute verletzt worden ist, so haben wir schließlich auf den Rat sachkundiger Männer, nämlich des Gardians und des Bruders Heinrich und seiner Mitbrüder vom Minoritenorden in Hamburg, mit den Ratleuten und der Gesamtheit der Hamburger in dieser Weise vereinbart:
Wenn Hamburger und Lübecker Bürger oder ihre Gäste von irgendeinem Teil des Meeres, der Elbe, der Eider oder des Landes, sei es wegen eines Notfalls oder aus eigenem Antrieb, in unser Land gelangt sind, so sollen sie an Schiffen, Waren, Leib und Leben von uns zuverlässig geschützt sein. Und wir werden umgekehrt gleichermaßen Gunst und Frieden in der Stadt Hamburg haben.
Wenn jemand, aus welchem Geschlecht auch immer, sich als Verletzer dieser vereinbarten Ordnung erwiesen und ein Kläger deswegen Beschwerde geführt hat, wird ihm das Kirchspiel, in dem der Beklagte ansässig ist, zur Wiederbeschaffung der Güter und zu seinem Recht verhelfen. Und der Beklagte soll, wenn er flüchtig wird, im Übrigen nicht in unser Land zurück kehren dürfen und aus seinen zurückgelassenen Gütern dem Kläger in Allem Genugtuung leisten.
Wenn aber irgendein Kirchspiel zu schwach ist, sich gegenüber dem [Friedens-] Brecher durchzusetzen, sind wir [als die Gesamtheit des Landes] verpflichtet, jenem Kirchspiel einmütig mit kräftiger Hand zu helfen. Wenn wir dieses versäumen, soll[en] dieser Friede und diese Eintracht als durch uns verletzt gelten. Außerdem sind wir beiderseits verpflichtet, alle Bestimmungen der alten, zwischen der Stadt Hamburg und uns getroffenen Vereinbarung unverletzlich auf ewig zu beachten.
Damit aber diese Abmachungen die Kraft ewiger Festigkeit erhalten, lassen wir die gegenwärtige Urkunde durch die Befestigung unseres Siegels bekräftigen. Geschehen und gegeben Meldorf im Jahre des Herrn 1281 an den Nonen des Mai.