Aus der Geschichte des Marienbildes

Im ersten Weltkrieg entstand hier ein Marienbild über das wir dank der sorgfältigen Aufzeichnungen von Herrn Pastor Desler recht genau informiert sind. Er schrieb in der Chronik:

Abb. 11: Marienbild mit Nagelkreuz

Am 24. März 1916 fand hier in unserer Kirche die Feier der Nagelung eines Kriegswehrzeichens in Gestalt eines aus Eiche geschnitzten Reliefbildes der Mutter Maria mit dem Jesuskinde, der Patronin unserer Kirche und Gemeinde (ihr Bild ist ja in unserem alten Kirchspielsgemeindewappen) und eines darunter angebrachten Eisernen Kreuzes", in welchem eiserne, silberne und goldene Nägel eingeschlagen wurden, statt.

 

Die Predigt in dem Festgottesdienst hielt Pastor Desler. Er sprach über die Gedanken: Was predigt uns das Kriegswehrzeichen?

 

I. Wir sehen auf Maria mit dem Jesuskind und stimmen ein in ihren Lobgesang.

II. Wir sehen auf das Kreuz und gedenken seines Vermächtnisses heiliger Liebe.

 

Der Ertrag der Nägel zum Besten der Kriegshilfe und des Roten Kreuzes betrug am Festtag schon gegen 4.000,- Mark. Das Wehrzeichen wird später in der Kirche seinen Platz finden. Es hängt jetzt in der südlichen oberen Loge. Die Holzschnitzerei ist ausgeführt von einem Maaten der Kaiserlichen Marine Namens Schmuck auf der S.M.S, "Pommern", die Malerei von Kameraden. Die Chronik berichtet weiter über einen Festgottesdienst am 2. Juni. "Nach der Rückkehr ins Pastorat erfuhren Pastor und Kirchenrat von der Skagerakschlacht in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni. Zwar gab es Freude über den Sieg, aber groß war auch gerade in unserem mit dem Leben der Marine so vielfach verbundenen Eddelak die Trauer über die großen Opfer des nächtlichen Untergangs des oben erwähnten Panzerkreuzers S.M.S. "Pommern" mit der gesamten Mannschaft. (Unter der Besatzung befand sich auch mein Onkel Otto Potin, der damit zwei Jahre vor meiner Geburt den Tod fand.)

 

Ein großer Teil der Mannschaft war noch bei der Nagelung unter den Klängen der Schiffsmusik durch den Ort marschiert.''

 

Herr Dr. Teuchert vom Landesamt für Denkmalspflege verglich das kleine Werk einmal mit polnischen Arbeiten der Kirchenkunst.

 

Mir scheint doch, daß wir dies unter so tragischen Umständen entstandene Reliefbild in Ehren halten sollten.

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