Das Taufbecken

Abb. 4: Taufbecken um 1200, möglicherweise in Hamburg hergestellt mit der Taufschale von 1984 sowie der Taufkanne von 1985, gestiftet von Pastor Wegner, Plön. Beide wurden angefertigt in der Domgoldschmiede in Meldorf.

Der älteste Einrichtungsgegenstand in der Kirche ist die Bronzetaufe, die der Gusstechnik nach zu schließen wohl um das Jahr 1200 herum in Hamburg aus Glockenbronze gegossen sein soll. Sie ist von der Form her gut gelungen, jedoch recht einfach verziert. Eine erhabene Linie verläuft wellenförmig um den Korpus herum. Auf ihr finden sich an den höchsten Stellen christliche Symbole.

Sollte damit vielleicht angedeutet werden, daß durch das Eintauchen des Täuflings in das Wasser, was zu lebhaften Wogen führte, die christlichen Kräfte an und in ihm wirksam wurden? Die drei Füße des Beckens sind siebenzehig gestaltet und erinnern damit an heilige Zahlen. Außerdem haben dreibeinige Gefäße auf jedem Boden einen festen Stand. Die früher übliche Ganztaufe sollte den Durchgang durch die Paradiesflüsse symbolisieren und dem Täufling den Weg ins Paradies nach seinem Tode wieder ermöglichen. Durch ein offenes Feuer konnte das wohl vom Goldsoot oder einer sonstigen Geestquelle geholte Taufwasser erwärmt werden. Es ist erstaunlich, daß an diesem doch wohl fast 800 Jahre alten Kunstgegenstand kaum Alterungsspuren zu erkennen sind.

Nachdem die Ganztaufe wohl nach der Reformation abgeschafft worden ist und durch einfaches Übergießen des Kopfes ersetzt wurde, benötigte man nur eine Messingschale. Davon wurde die erste allerdings 1813 bei einem Kircheneinbruch, wohl von einem Kosaken, der das Material als Gold ansah, gestohlen und durch eine neue ersetzt, die jetzt noch in der südlichen verglasten Loge aufgehoben wird. Die jetzige Taufschale wurde im Jahr 1985 in der Domgoldschmiede in Meldorf wiederum aus Messing getrieben. Sie trägt die Inschrift: "Wer glaubet und getauft wird, der wird selig werden." In der Mitte ist die Friedenstaube nach Picasso als Symbol für den Heiligen Geist herausgearbeitet. Sie hängt in einem aus verschiedenfarbigem Holz verleimten Rahmen und wurde der Kirche von dem jetzt in Plön wohnenden Pastor D. Walter Friedrich Wegner, der vor und in dem letzten Krieg mehrere Jahre hier wirkte, geschenkt. Später kam noch eine Taufkanne hinzu.

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